Aktion Sodis e.V.: Sumaj Causay – „besser Leben“

Das Projekt Sumaj Causay – „besser Leben“ von der Aktion Sodis e.V. ist im bolivianischen Micani tätig und unterstützt die dort lebenden Familien. Ziel ist es die gesundheitlichen Probleme der Region nicht durch, von außen gesteuerte, Interventionen, sondern durch den Aufbau dauerhafter, möglichst autonomer Strukturen zu lösen. Dafür werden ansässige Freiwillige zu sogenannten LokalexpertInnen ausgebildet. Diese unterstützen die Familien vor Ort mit Gesundheits- und Infrastrukturmaßnahmen.

ALTERNAID unterstützt unter anderem die WASH-Bildungsmaßnahmen, die Wasser-, Sanitärversorgung und Hygiene der lokalen Bevölkerung verbessern sollen. Das verunreinigte Trinkwasser, der fehlende Zugang zu sanitären Einrichtungen, die Rauchbelastung durch Kochfeuer und Öllampen in Innenräumen sowie Mangelernährung führen insgesamt zu einer Vielzahl an gesundheitlichen Problemen, die sich insbesondere in der stark verbreiteten Kindersterblichkeit in der Region wiederspiegelt. Demzufolge ist eine Vielzahl aufeinander aufbauender Maßnahmen und technischer Lösungen erforderlich, um dem Ziel näherzukommen, dass alle Familien in der Lage sind, gesundheitliche Risiken im Haushalt und der Schule weitestgehend einzudämmen. Dazu gehört das Durchführen von Hygieneschulungen, die Verbreitung von Trinkwasseraufbereitung und effizienten Solarlampen und der Bau von Trenntoiletten und rauchfreien Kochstellen.

WASH Trainings mit Schulklassen Lokalexperten beim Bau einer Trenntoilette Wasserfilter bei Familien

Ein weiterer wichtiger Teilaspekt des Projekts sind Lokalexperten, die sogenannten Yachaqkuna. Dabei handelt es sich um BewohnerInnen aus den 19 Gemeinden Micanis, die sich bereit erklärt haben, durch ihren persönlichen Einsatz ihre Heimatgemeinden durch technologischen Fortschritt und Verbreitung gesundheitsfördernder Praktiken aufzuwerten. Um ein solcher Lokalexperte zu werden, durchlaufen die Freiwilligen eine spezielle Ausbildung, bei der sie Bildungs- und Sensibilisierungsmaßnahmen für Gesundheitsthemen, den Bau und die Instandhaltung rauchfreier Kochstellen und Trenntoiletten sowie Methoden der Wasseraufbereitung kennen und anwenden lernen. Die Yachaqkuna sollen den positiven Wandel innerhalb ihrer Heimatgemeinden möglichst eigenständig steuern und gestalten. Unterstützt werden die LokalexpertInnen durch Ehrenamtliche aus Deutschland. So wird Werkzeug bereitgestellt, notwendiges Material subventioniert, eine ständige Beratung und Weiterbildung sichergestellt und unternehmerische Initiativen gefördert.

Bisher konnten so bereits über 100 Trenntoiletten bei Familienhaushalten und an Dorfschulen, regelmäßige WASH-Schulungen für 240 Familien mit allen Dorfschulkindern, 100 Filter in Familienhaushalten, über 220 Kochstellen in Familienhaushalten sowie ein Sozialunternehmen (CAMCEC) zur Fertigung von Metallteilen aufgebaut werden. Ziel ist es nun das LokalexpertInnen-Team um weibliche Mitglieder zu ergänzen, da sich dies stark positiv auf die Arbeitsergebnisse auswirkt. Außerdem sollen Frauen allgemein stärker in den Prozess des Wandels und Entscheidungs- sowie Entwicklungsprozesse einbezogen werden. Um dies zu gewährleisten, muss auf die sozio-kulturellen Besonderheiten, die in der weiblichen Bevölkerungsgruppe überwiegen, bewusst eingegangen werden. Ein weiteres Ziel ist die Verantwortung für den Materialeinkauf und -Transport in die Hände der lokalen Akteure zu übergeben. So sollen insgesamt die Einkünfte der Familien steigern und mehr Mittel für Investitionen in Bildung, Gesundheit und Ernährungssicherung zur Verfügung stehen und die Familien auch nach Ende der Subventionierung eigenständig die verbreitete Infrastruktur nutzen und somit die Weiterentwicklung der Gemeinden fortsetzen.

Website Aktion Sodis