Engineers Without Borders – Karlsruhe Institute of Technology e.V.: Hydroélectricité Idjwi
Die Bewohner von Bugarula auf der Insel Idjwi im Ostkongo sind mit steigender Ressourcenknappheit und schlechtem Zugang zu Versorgungsleistungen konfrontiert. Aufgrund ihrer abgeschiedenen Lage ist die Insel, trotz einer Gesamtbevölkerung von rund 300.000 Einwohnern, nicht an das staatliche Stromnetz angeschlossen. Durch die fehlende Stromversorgung ist die wirtschaftliche Entwicklung stark eingeschränkt. Daraus folgen ein Mangel an Arbeits- und Ausbildungsplätzen. Um dem entgegenzuwirken, wurde in der Nähe des Dorfes Bugarula im nördlichen Teil der Insel, bereits 2018 von einer lokalen NGO ein Kleinwasserkraftwerk errichtet. In der nahen Umgebung ist inzwischen ein Industriecampus entstanden, wo u.a. Säfte, Seifen, Kaffee und Maismehl produziert werden. Hinzu kommt eine Holz- und Nähwerkstatt. Die Leistung des Kraftwerks ist jedoch nicht für einen stromintensiven Verbrauch ausgelegt, sodass zeitweise ein Dieselgenerator benötigt wurde. Hier setzt der Verein Engineers Without Borders – Karlsruhe Institute of Technology e.V. mit dem Projekt „Hydroélectricité Idjwi“ an. Geplant ist eine ganzjährige ausreichende Stromversorgung, welche den Gesamt-Bedarf abdecken soll.
ALTERNAID unterstützt das Projekt mit finanziellen Mitteln für die Erweiterung des Kraftwerks. Die Erzeugungsleistung soll auf 85 kW erhöht werden. Aufgrund der Verdopplung der Fallhöhe soll eine ganzjährige Stromversorgung sichergestellt werden. Eine neue Turbine-Generator-Gruppe sorgt zudem für einen effizienten und langfristig wartungsarmen Betrieb.
In einer ersten Erweiterung wurde die Leistung auf 24 kW gesteigert. Dadurch konnte der Strom bereits industriell genutzt werden. Er war für stromintensive Anwendungen, wie den Betrieb der Kaffee- oder Maismühle, jedoch nicht ausreichend. Daher war eine erneute Erweiterung unbedingt notwendig. Die Energieversorgung durch das Wasserkraftwerk wird von den Betrieben vor Ort wertschöpfend genutzt und bisher betriebene Dieselgeneratoren werden ersetzt. Durch die wirtschaftliche Nutzung und die Einsparung der Dieselkosten können Rücklagen für Wartung und Instandhaltung gebildet werden. Der Strom wird zu erschwinglichen, an die einzelnen Betriebe angepasste Stromtarife, zur Verfügung gestellt.
Das langfristige Ziel ist es, die Betriebe auf dem Industriecampus vollständig unabhängig von der Nutzung von Dieselgeneratoren zu machen. Außerdem bietet die erhöhte Erzeugungsleistung die Möglichkeit in Zukunft weitere öffentliche Verbraucher, wie Schulen oder Krankenstationen, in der Umgebung an das Stromnetz anzuschließen. Der Ausbau stärkt die wirtschaftliche Entwicklung und lokale Wertschöpfung. Es werden neue Ausbildungs- und Arbeitsplätze und somit neue Perspektiven für die Bevölkerung vor Ort geschaffen.
Homepage Engineers Without Borders – Karlsruhe Institute of Technology e.V.