ASCEND: Projekt zur Förderung der lokalen Menstruationshygiene in Dacope, Bangladesch

Das Thema Menstruation und Menstruationshygiene unterliegt einer starken Tabuisierung in der bangladeschischen Gesellschaft. Mädchen und Frauen gelten während ihrer Menstruationsperiode als "unrein" und werden in dieser Zeit von einem Großteil der gesellschaftlichen Aktivitäten ausgeschlossen. Um dem entgegenzuwirken, unterstützt ASCEND im Projektgebiet den Aufbau einer lokalen Fertigungsstätte für wiederverwendbare Binden durch die Einstellung und entsprechende Schulung ortsansässiger Frauen sowie den Aufbau einer mobilen Verkaufseinheit zur Versorgung abgelegener ländlicher Gebiete mit Binden und Hygieneprodukten.

Mobiler Versorgungswagen

ALTERNAID unterstützt ASCEND mit finanziellen Mitteln, um den Aufbau einer lokalen Fertigungsstätte, die Durchführung von Schulungen, Workshops und Gesundheitscamps zur Behandlung menstruationsbedingter Krankheiten sowie den Aufbau einer mobilen Versorgungseinheit zu gewährleisten. Das Projektgebiet liegt im Subdistrikt Dacope Upazilla, Khulna Distrikt, in Bangladeschs südwestlicher Küstenregion und umfasst insgesamt 10 Dörfer, in denen ca. 3.800 Frauen und Mädchen im menstruationsfähigen Alter leben.

Während einige Praktiken keine unmittelbare Gesundheitsgefährdung für Mädchen und Frauen darstellen, setzt die grundsätzliche Ablehnung jeglicher Kommunikation zum Thema Menstruation die Gesundheit der Frauen aufs Spiel und erschwert ihr Leben in der Gesellschaft. Durch die Tabuisierung des Themas ist der Zugang zu hygienischen Menstruationsprodukten wie Binden stark eingeschränkt. In der Regel kommen stattdessen unhygienische Tücher oder Lumpen aus alten Saris und anderen Kleidungsstücken zur Anwendung. Der unzureichende Umgang mit der Menstruationshygiene führt zu weit verbreiteten Vaginal- und Harnwegsinfektionen. Hinzu kommt, dass Frauen und Mädchen in armen Familien trotz schwerer Infektionen dazu neigen, keine medizinische Hilfe zu suchen.

Um eben diesen Mädchen und Frauen Hilfe zu leisten, soll ein lokaler Zugang zu Hygieneprodukten sichergestellt werden. Des Weiteren werden Schulungen und Workshops zur Aufklärung von Mädchen und Frauen sowie zur Sensibilisierung der männlichen Gemeindemitglieder über Menstruation und Menstruationshygiene, separat für jedes Projektdorf, durchgeführt. Hierdurch soll das Thema „Menstruation“ enttabuisiert und wichtige Informationen zur Menstruationshygiene in den Gemeinden zur Stärkung der lokalen Gesundheitsvorsorge verbreitet werden. Außerdem werden in drei Orten Gesundheitscamps zur Behandlung menstruationsbedingter Krankheiten eingerichtet. Letztendlich soll durch die Entwicklung eines wirtschaftlich tragfähigen Modells zur Herstellung und Verteilung von hochwertigen und kostengünstigen Damenbinden in ländlichen Gebieten Bangladeschs die nachhaltige Versorgung der Frauen und Mädchen mit bezahlbaren Hygieneprodukten auch in Zukunft sichergestellt werden. Das Vorhaben hat außerdem zum Ziel, langfristig das Thema Menstruation und Menstruationshygiene in den Gemeinden zu enttabuisieren und als Teil der schulischen Aufklärung von Mädchen und Jungen im Alltag zu etablieren.

Internationaler Tag der Menstruationshygiene Aufklärungsarbeit Damen während der Arbeit in Fertigungsstätte

Die Etablierung eines wirtschaftlich selbsttragenden Konzepts zur Bindenherstellung und -vertrieb hat zum Ziel, ein potenzielles Geschäftsmodell im Projektgebiet zu demonstrieren, das daraufhin in angrenzenden Regionen durch Dritte repliziert werden kann. Die Wirtschaftlichkeit des Konzepts sichert weiterhin eine langfristige Unabhängigkeit von externen Mittelgebern und stärkt die regionale Identität im Projektgebiet. Weiterhin soll über die Schaffung neuer Arbeitsplätze in der Bindenherstellung und deren Vertrieb die Lebenssituation der Gemeindebewohner kontinuierlich verbessert werden, wobei auch die Wertschöpfung in der Region verbleibt.

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