Taking Hands Namibia-Deutschland e.V.: Bau des Taking Hands Educational Centre
Die Schulklassen in Namibia sind sehr groß. Häufig gibt es zudem keine ausgebildeten Lehrer für jede Klasse. Die Amtssprache sowie die Sprache in den Schulen ist Englisch. Viele der Kinder aus der Projekt-Region sowie deren Eltern sprechen jedoch hauptsächlich die einheimische Muttersprache. Dies führt besonders bei Kindern aus bildungsfernen Familien zu Problemen. Der Verein Taking Hands Namibia-Deutschland e.V. ist bereits in der Projekt-Region in Omaruru, im Ortsteil Hakahana aktiv und betreut dort bis zu 65 Kinder in drei Gruppen. Dazu gehören eine Kindergarten-, eine Vorschul- und Schulanfänger- sowie eine Hausaufgabengruppe für Schulkinder. Alle Kinder kommen aus sozial schwachen Familien. Einige haben aufgrund einer körperlichen und/oder geistigen Beeinträchtigung einen erhöhten Förderbedarf. Um alle Kinder besser betreuen zu können, soll das Projekt „Bau des Taking Hands Educational Centre“ umgesetzt werden.
ALTERNAID beteiligt sich an den Baukosten des Zentrums. Mit dem neuen „Taking Hands Educational Centre“ wird auf einem 1.400 qm großen Grundstück im Armenviertel von Omaruru ein kind- und behindertengerechtes Gebäude entstehen. Nach Fertigstellung können die Kinder im Alter von 3 – 18 Jahren in den Taking Hands Räumlichkeiten betreut und behandelt werden. In verschiedenen Klassenräumen und Freiflächen können die Kinder in Kleingruppen unterrichtet und zielgerichtet gefördert werden. Gute sanitäre Anlagen sollen zudem die Themen Gesundheit und Hygiene fördern. In der Küche sollen für alle Kinder gesunde Mittagessen zubereitet und im angrenzenden Speisesaal gemeinsam gegessen werden. Das stärkt die Gemeinschaft und das soziale Miteinander.
Durch den ummauerten Bau wachsen die Kinder in einem geschützten Raum auf. Es ist auch angedacht einen Garten zur Selbstversorgung anzulegen. Die kleine Wohneinheit im Anbau soll in Notsituationen einer Mutter die Möglichkeit geben in einem geschützten Raum Zuflucht zu finden. Der Therapieraum bietet die Möglichkeit die beeinträchtigen Kinder gut zu behandeln. Später sollen die Jugendlichen in Werkstätten die Möglichkeit zum Erlernen von Grundkenntnissen in hand- und hauswirtschaftlichen Berufen bekommen.
Langfristig soll mit dem Zentrum allen Kindern aus der Projekt-Region die Chance auf eine bessere Zukunft gegeben werden. Sie sollen durch pädagogische Förderung eine Chance auf bessere Bildung bekommen und mit einer gesunden Ernährung gestärkt durch den Tag gehen können. Kinder mit Beeinträchtigung sollen nach ihren Fähigkeiten gefördert werden, damit sie später die Chance auf einen Arbeitsplatz und ein selbstbestimmtes Leben bekommen. Gleichzeitig werden die Mütter durch die Betreuung entlastet. Durch das gemeinsame Heranwachsen von Kindern mit und ohne Handicap entsteht eine Selbstverständlichkeit zwischen Behinderten und Nichtbehinderten wie es derzeit in den meisten Gegenden von Namibia noch unbekannt ist.

