LebKom e.V.: Einsatz gegen Genitalverstümmelung von Kisii-Mädchen
Der Verein
Der Fuldaer Verein LebKom e.V. engagiert sich mit seinem 2001 initiierten Fulda-Mosocho-Programm gegen die Zwangsbeschneidung von Mädchen und Frauen im westkenianischen Kisii-Distrikt.
Teilnehmer eines Seminars Mädchen kurz vormBeschneidungsalter Unterricht bei einer deutschen
Frachkraft Ritualgegnerin Elternschule
Kisii-Mädchen vor weiblicher Genitalverstümmelung schützen – für ein Leben ohne Leid
Die weibliche Genitalverstümmelung wird in 28 afrikanischen Ländern praktiziert, mehr als 150 Millionen Mädchen und Frauen sind betroffen. In Kenia steht das jahrtausendealte Ritual zwar seit 2001 offiziell unter Strafe, wird aber von den meisten der rund 40 Stammesvölker weiterhin durchgeführt. LebKom e.V. konzentriert sich auf die Region Mosocho im Kisii Central District. Die Kisii sind eine der Ethnien, die am häufigsten und am hartnäckigsten an der Beschneidung festhalten.
Um einen Bewusstseins- und Verhaltenswandel zu bewirken, bilden Fachkräfte vor Ort Clanälteste, Lehrer und Lehrerinnen und weitere nach dem wertzentrierten Ansatz aus, die ihr Wissen in Familien, in Elternschulen oder auf Dorfversammlungen weitergeben. Inzwischen konnte die Verstümmelungsrate in Mosocho von 96 auf 25 Prozent gesenkt werden. Konkret wurden rund 16.500 Mädchen vor der Beschneidung bewahrt. Ein beachtlicher Erfolg – aber noch immer ist in entlegenen Gebieten jedes vierte Mädchen gefährdet. Ziel ist es nun, mit verstärktem Einsatz insbesondere die Hardliner-Familien zu erreichen. Erste Anfragen kommen auch bereits aus benachbarten Regionen.
Im dreijährigen Projektzeitraum finanziert ALTERNAID den Großteil der Personal- und Sachkosten.
UNICEF-Studie
Das Fulda-Masocho-Projekt wird in der 2010 herausgegebenen UNICEF-Studie "The Dynamics of Social Change: Towards the abandonment of FGM/C in five African countries" als eines der fünf weltbesten Projekte im Kampf gegen die Beschneidung von Frauen und Mädchen erwähnt. Diese international angesehene Multi-Country-Study des Innocenti-Research-Centre von UNICEF kann hier im PDF-Format heruntergeladen werden.