Oldenburger Verein Timoun an Ayiti Kinder in Haiti e.V. - Waisenhaus für Erdbebenopfer in Haiti

Am 12. Januar 2010 ist für Millionen Menschen in Haiti die Welt untergegangen. Das bislang stärkste Erdbeben in der Geschichte des karibischen Inselstaates forderte nach Schätzungen der Vereinten Nationen mindestens 217.000 Todesopfer und 300.000 Verletzte, von insgesamt neun Millionen Einwohnern sind derzeit rund 1,2 Millionen obdachlos oder leben in Notunterkünften. Am schlimmsten betroffen sind die Kinder: Der britischen Kinderhilfsorganisation Save The Children zufolge sind derzeit zwei Millionen Kinder akuter Gefahr ausgesetzt – durch Hunger, Verletzungen und Krankheiten, durch die Trennung von ihren Familien, durch psychische Traumatisierung, durch Missbrauch, Gewalt und Menschenhandel.

Waisenkinder Das Waisenhaus in Cap Haitien Waisenkinder Bewohner des Waisenhauses

Das erste Waisenhaus in Cap Haitien

Schon vor der Erdbebenkatastrophe war die Situation für Waisen in Haiti problematisch. Der Inselstaat gilt als das Armenhaus der westlichen Hemisphäre, 80 Prozent der Einwohner leben unterhalb der Armutsgrenze. Kinder in Haiti e.V. engagiert sich bereits seit zehn Jahren in Haiti, ist mit der Situation und mit den Menschen vor Ort vertraut und kann bei der Einrichtung des neuen Waisenhauses auf bereits bestehende organisatorische Strukturen aufbauen.

Für ein Zuhause in der Heimat: Hilfe braucht Helfer vor Ort

Der aus sieben Mitgliedern bestehende Verein unterhält seit 2000 sein erstes Waisenhaus in der Hafenstadt Cap Haitien ausschließlich mit Hilfe von Spendengeldern. Hier an der Nordküste Haitis, rund 200 Kilometer vom Erdbebenzentrum nahe der Hauptstadt Port-au-Prince entfernt, leben derzeit 30 Kinder im Alter von vier bis siebzehn Jahren zusammen mit zwei Betreuerinnen. Neben einer sicheren Unterkunft und regelmäßiger Ernährung bietet das Waisenhaus den Kindern hygienische Verhältnisse, medizinische Versorgung, pädagogische Betreuung und den Besuch öffentlicher Schulen. Nichts davon ist in Haiti selbstverständlich. Um den Kindern eine eigenständige Zukunft nach dem Waisenhaus zu ermöglichen, begleiten die Heimmitarbeiter sie in Anlern- und Ausbildungsverhältnisse. Kinder in Haiti e.V.koordiniert die Hilfe vor Ort in enger Zusammenarbeit mit einem Team haitianischer Mitarbeiter. Die Sekretärin der Deutschen Welthungerhilfe in Haiti vertritt die finanziellen und organisatorischen Interessen des Vereins vor Ort und stellt sicher, dass die Spenden ohne unnötige Verwaltungskosten direkt dem Waisenhaus und den Kindern zukommen. Reisekosten und Spesen bezahlen die Vereinsmitglieder aus eigener Tasche.

Der Oldenburger Verein setzt bewusst darauf, dass die Kinder in ihrer vertrauten Heimat bleiben, wo sie von Menschen betreut werden, die ihre Kultur kennen und ihre Sprache sprechen. Vereinsmitglied Ludger Kortmann weiß um die speziellen Notlagen und Bedürfnisse traumatisierter Kinder. Der Diplom-Psychologe und Psychotherapeut ist auch deshalb mehrmals im Jahr vor Ort, um das Heimpersonal entsprechend vorzubereiten und anzuleiten.

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