Ärzte für Madagaskar e.V.: Reduktion der Mütter- und Neugeborenen-Sterblichkeit in der Region Anosy, Süd-Madagaskar

Die Wahrscheinlichkeit für eine madagassische Frau während ihres Lebens durch eine Schwangerschaftskomplikation zu versterben, beträgt 1:55. Gleichzeitig liegt die Sterblichkeitsrate von Kindern unter fünf Jahren bei 45%. Um die im Jahr 2015 von den Vereinten Nationen formulierten Ziele für nachhaltige Entwicklung und die Reduktion der Sterblichkeit von Schwangeren und Neugeborenen umzusetzen, soll das Pilotprojekt „Vohoka Ieren Doza“ („Sicher durch die Schwangerschaft“) des Ärzte für Madagaskar e.V. fortgesetzt werden.

ALTERNAID unterstützt das Projekt mit finanziellen Mitteln, um u.a. Ausstattungsgegenstände, Materialien sowie einen geländegängigen Krankenwagen anzuschaffen und Sensibilisierungsmaßnahmen und Fort- und Weiterbildungen durchzuführen.

Ambulanzservice

Seit 2014 engagiert sich Madagaskar mit einem nationalen Entwicklungsplan (Plan national de développement du secteur santé de Madagascar) sowie einer Kampagne zur Reduktion der Müttersterblichkeit (CARMMA Roadmap 2015-2019) dafür, die vorhandenen Bedingungen zu verbessern. Um dieses Vorhaben zu unterstützen, haben Ärzte für Madagaskar e.V. ein Pilotprojekt („Vohoka Ieren Doza“) ins Leben gerufen. Ziel dessen ist es die Zahl der vermeidbaren Todesfälle von Schwangeren und Neugeborenen in Madagaskar zu verringern.

Bereits seit Oktober 2016 wurden entsprechende Maßnahmen durchgeführt. Dafür wurde bereits eine Großzahl an kostenlosen, vorgeburtlichen Untersuchungen, sicheren Entbindungen und Kaiserschnitten durchgeführt. Außerdem konnten neue Hebammen, Pflegekräfte und Techniker aus- und weitergebildet werden. Behandlungsleitlinien für häufige diagnostische und therapeutische Prozeduren wurden eingeführt, neue Kreißsäle ausgestattet und mehrere medizinische Hilfseinsätze internationaler Experten fanden statt. Für den Notfalltransport im Komplikationsfall wurden bereits an zwei Referenzkliniken geländegängige Krankenwagen stationiert und Kosten für Untersuchungen, Entbindungen etc. wurden anteilig oder vollständig übernommen, um so auch einkommensschwachen Bevölkerungsgruppen Zugang zu qualitativ hochwertiger medizinischer Betreuung während Schwangerschaft und Geburt zu ermöglichen.

CSB Sensibilisierung Ultraschall

Diese Maßnahmen sollen nun fortgeführt und intensiviert werden. Gleichzeitig soll eine dauerhafte Stationierung eines Krankenwagens für den Notfalltransport, ein verbesserter Schutz für Schwangere vor den finanziellen Risiken einer Geburt und Sensibilisierungsmaßnahmen zur Familienplanung und Verbesserung des Zugangs zu modernen Verhütungsmethoden eingeführt werden. Langfristig sollen die Aktivitäten dann an lokale Partner bzw. das Gesundheitsministerium übergeben werden. Neben dem Primärziel der Reduktion der Müttersterblichkeit kommt das Projekt auch der restlichen Bevölkerung in der Projektregion zugute: Die Aus- und Weiterbildung von ärztlichem und pflegerischem Personal sowie die verbesserte Ausstattung und Infrastruktur der teilnehmenden Einrichtungen führen zu einer langfristigen Verbesserung der Behandlungsqualität und –sicherheit aller in den teilnehmenden Einrichtungen behandelten Patienten.

Website Ärzte für Madagaskar e.V.