Todas las Sangres - Allerlei Herzblut
Das Pilotprojekt "Todas las Sanges - Allerlei Herzblut" setzt sich für hilfsbedürftige Familien zweier Gemeinden, in der Andenregion Perus ein. Die auf 4200 m hoch gelegenen Dörfer Chaullaccocha und Chupani sind nur sehr schwer zu erreichen. Die Abgeschiedenheit hat schwerwiegende Konsequenzen: Die Einwohner sind von dem politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklungen ausgeschlossen. Aufgrund eines fehlenden Bildungssystem und großer Armut, befindet sich vor allem der Nachwuchs in einem Teufelskreis, um aus der misslichen Lage zu entfliehen. Mangelernährung, schwere Atemwegs- und Durchfallerkrankungen sind darüber hinaus weitere Folgen, unter denen die Bevölkerung zu leiden hat.
Vorhaben der Organisation
Die Gründerin Karin Schmidt wurde auf die Missstände aufmerksam und macht sich seit 2013 die Verbesserung der Lebensumstände zur Aufgabe. Das Projektteam, welches aus den Projektpartnern Alipio Pinto Sila (peruanischer Allgemeinmediziner) und Juan Huanca Apaza (Landwirt) besteht, unterstützt 86 Familien dabei in den Themen Hygiene, Gesundheit, Bildung und Arbeit. Leitmotiv des Projekts ist stets die "Hilfe zur Selbsthilfe", wodurch sich das Projekt von anderen NGO's in der Region abgrenzt. Dabei sollen den Menschen keine fremden Einflüsse mit vermeintlicher Vorbildfunktion auferlegt werden; sondern mit zur Verfügung stehenden Mitteln möglichst rentabel gewirtschaftet werden. Der traditionelle Aspekt wird respektiert und beibehalten, auch wenn einige technische Neuerungen notwendig sind. So sollen z.B. verbesserte Kochstellen, die extreme Rauchbildung innerhalb der Hütten vermeiden und damit Atemwegserkrankungen vermindern. Durch Solarduschen wird die Sonnenwärme gespeichert. Die Einwohner erhalten warmes Wasser zum kochen, abwaschen und duschen. Wichtig ist, dass die Einwohner mit neuen Geräten umzugehen lernen, wie auch etwaige Reparaturarbeiten selbstständig ausführen können. Das Fortbestehen der Verbesserungen und Neuerungen nach Beendigung des Projektes (voraussichtlich im Jahre 2020) ist die langfristige Zielsetzung.
Konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensumstände
Die Einwohner Chaullaccochs und Chupanis haben dem Pilotprojekt aus eigenem Willen zugestimmt und sind sich bewusst, dass sie Ihre Lebensumstände verbessern müssen. Erst aus dieser Motivation heraus, ist es möglich, Veränderung und Nachhaltigkeit zu schaffen. Die konkreten Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensumstände sind vielschichtig.
Darunter zählen zahlreiche Schulungen: Der Ausbau von Handwerkskunst (artesanía), der Landwirtschaft und Viehzucht, ebenso wie Schulungen hinsichtlich eines verbesserten Hygienebewusstseins. Die mangelnde Hygiene ist u.a. der Kälte und Nässe auf 4200m Höhe, wie auch der Tierhaltung innerhalb der Wohnhütten geschuldet. Auch ein Zugang zu Schulbildung wird Kindern ermöglicht. Erwachsene werden hingegen in soziale und politische Prozesse eingeführt. Die Gemeinden sind in der Nähe der Ruinenstadt "Machu Picchu" gelegen. Der Handel mit hergestellten Waren und landwirtschaftlichen Erzeugnissen, ist daher eine gute Möglichkeit Einkommen zu erwirtschaften. Aufgrund dessen werden die Einwohner ebenso in vertrieblicher Hinsicht weitergebildet.