Kinderhaus Kathmandu e.V.: Erweiterungsbau und Unterstützung der technischen Oberstufe der BMCA

Nepal ist seit einigen Jahren dabei, sein Schulsystem umzustellen. Schulen, die wie die BMCA im Kathmandutal bislang bis zur Klassenstufe 10 unterrichtet haben, müssen entweder bis zur 12. Klasse erweitern oder auf Klassenstufe 8 reduzieren. Für die dörfliche Umgebung und die derzeit 550 Dorfkinder ist die Erweiterung bis zur 12. Klasse eine große Chance. SchülerInnen, die zum großen Teil aus ärmlichen Verhältnissen kommen und ohne finanzielle Unterstützung nach der Klasse 10 nicht weiter zur Schule gehen würden, können jetzt bis zur 12. Klasse betreut und unterstützt werden.

ALTERNAID finanzierte zunächst den Bau eines weiteren Schulgebäudes inklusive Sanitärbereich und wird nun anteilig die Personal- sowie Verwaltungs- und Unterhaltungskosten der Schule für ein weiteres Jahr übernehmen. Seit 2004 gehört die BMCA ((Budhanilkantha Model Community Academy) als Schule zum Kinderhaus Kathmandu. Grund für die Erweiterung des Engagements auf Schulen in Nepal war die katastrophale Schulpolitik der Regierung. Offiziell gibt es zwar eine Schulpflicht in Nepal, jedoch sind die staatlichen Schulen meist in einem schlechten Zustand. Damit einhergehend ist auch das Bildungsniveau entsprechend niedrig. Dazu kommt, dass viele Eltern ihre Kinder nicht in die Schule schicken. Besonders in ländlichen Gegenden besteht dieses Problem aufgrund finanzieller Not, da auch in staatlichen Schulen ein Schulgeldsatz gezahlt werden muss.

Versuchsreihe im Chemieunterricht Physikunterricht Schulgebäude Teil der Schülerinnen und Schüler

Die BMCA liegt 15 Gehminuten von den Kinderhäusern entfernt und wurde über die Jahre umgebaut, saniert und erweitert. Zurzeit gehen rund 550 Kinder aus der dörflichen Umgebung in diese Schule. Die Schule endet derzeit mit der 10. Klassenstufe, dem sogenannten School Leaving Certificate. Die Schule wird von SchülerInnen aus allen Kasten und sozialen Schichten besucht. Kinder aus sozial schwachen Familien erhalten finanzielle Unterstützung. Ein Teil des Schulkonzeptes liegt darin, die Kasten- sowie sozialen Vorurteile aufzuweichen, ohne jedoch belehrend zu sein.

Die Erweiterung auf 12 Klassenstufen wird praxisorientiert verlaufen und auf Berufe aus den Bereichen Elektro- und Computertechnik, Klempner und Maler spezialisiert sein. Selbst wenn die SchülerInnen später nicht in diesen Berufen arbeiten, können die in der Schule erlernten Fähigkeiten im normalen Alltag hilfreich sein. Ziel ist es, dass SchülerInnen die Schule nach der 8. Klasse weiterführend bis zur 12. Klasse besuchen. Es können jedoch auch SchülerInnen von anderen Schulen den neuen Schulzweig besuchen. Der neue Komplex ist für eine Kapazität von 300 bis 350 SchülerInnen ausgelegt. Langfristig sollen somit auch SchülerInnen aus finanziell schlecht gestellten Elternhäusern die Schule bis zur 12. Klasse besuchen und einen qualifizierten Abschluss erlangen können. Das Projekt dient außerdem als mögliches Vorbild und als Orientierung für andere Schulen im Kathmandutal. So haben SchülerInnen in Zukunft deutlich bessere Berufsaussichten.

Website Kinderhaus Kathmandu e.V.