Initiative for the Well-Being of United Communities (IBECU): Pädagogische und soziale Anlaufstelle für 400 gefährdete Kinder in Kivu
Nach Angaben der NGO "Global Partnership for Education" hat Kongo im Bildungsbereich Fortschritte gemacht. Die Bildungsquote stieg von 29% im Jahr 2002 auf 70% im Jahr 2014. Trotz dieser Fortschritte bleibt eine Herausforderung bestehen: so schätzt die NGO, dass immer noch 3,5 Millionen oder 26,7% der Kinder im schulpflichtigen Alter keinen Zugang zu Bildung haben, davon 2,75 Millionen in ländlichen Gebieten. Darüber hinaus ist das Gebiet von Fizi, das am stärksten in der Demokratischen Republik Kongo betroffen ist, seit mehr als zwei Jahrzehnten eine Bastion nationaler und ausländischer bewaffneter Gruppen, die die Entwicklung und den Zugang zur Bildung für viele Kinder verlangsamen und verhindern. Mädchen sind nach wie vor die am stärksten marginalisierte Gruppe im Bereich der Bildung im Gebiet von Fizi. Der Schulkomplex der AZINA-Gemeinschaftsschule im Dorf Mboko im Gebiet von Fizi in Süd-Kivu beherbergt 103 Kinder, die durch den Krieg aus den Hoch- und Mittelgebirgen von Uvira, Fizi und Mwenga vertrieben wurden, 90 Kinder, die aus Tansania geflohen sind, 120 Kinder, die durch Vergewaltigung entstanden sind, 100 Waisenkinder und 68 Kinder aus armen Familien, die derzeit mit enormen Bildungsschwierigkeiten zu kämpfen haben.
Die Schule verfügt nur über ein Gebäude mit 6 Räumen und so wenigen Plätzen, dass einige Schüler gezwungen sind, während des Unterrichts zu stehen. Hinzu kommen die miserablen sanitären Bedingungen, unter denen Schüler und Lehrer lernen und arbeiten. An Toiletten gibt es nur ein unsicheres, von den Dorfbewohnern angelegtes Freiluftloch, das ihnen als Toilette dient. Diese Situation macht die Schule des AZINA Community School Complex zu einer Brutstätte für Bakterien, die durch das Fehlen von Wasser noch mehr verschmutzt wird. Um dem entgegenzuwirken, wurde das Projekt „Pädagogische und soziale Anlaufstelle für 400 gefährdete Kinder in Kivu“ von IBECU ins Leben gerufen.
ALTERNAID beteiligt sich an den Kosten für den Bau neuer Toiletten, eines Wassertanks, drei neuer Klassenräume sowie der Ausstattung der Klassenräume mit Tischen, Stühlen, Tafeln, Büchern etc. Mithilfe dieser Veränderungen soll der Schulkomplex sowie die Ausstattung dauerhaft verbessert werden. Mit einher geht die Verbesserung der allgemeinen Bildungssituation. Es soll ein qualitativ hochwertiges Bildungsumfeld für schutzbedürftige Kinder entstehen, die eine gute Integration in das Erwachsenenleben erfahren. Gleichzeitig soll mit der Erweiterung der sanitären Anlagen die allgemeine Gesundheitssituation verbessert und Krankheiten eingedämmt werden. Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern sollen über die Wartung und den ordnungsgemäßen Schutz der Räumlichkeiten und der Sauberkeitsausrüstung aufgeklärt werden, sodass diese lange erhalten bleiben.